Menu
Menü
X

Geflüchtete

Synodenresolution zu Moria: Lager evakuieren und Flüchtlinge aufnehmen

Durch ein Feuer im Flüchtlingscamp auf der griechischen Insel Moria wurden im September 2020 Tausende über Nacht obdachlos. Die Initiative "Lesvossolidarity" unterstützt besodners hart Betroffene wie Mütter und Minderjährige.

Durch ein Feuer im Flüchtlingscamp auf der griechischen Insel Moria wurden im September 2020 Tausende über Nacht obdachlos. Die Initiative "Lesvossolidarity" unterstützt besonders hart Betroffene wie Mütter und Minderjährige.

In einer Resolution bitten die Synodalen das Land Hessen, 1000 Geflüchtete aufzunehmen. Rheinland-Pfalz solle 650 Flüchtlingen helfen.

Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat die Landesregierungen in Hessen und Rheinland-Pfalz am Samstag gebeten, sich bei der Bundesregierung für die unverzügliche Aufnahme von 12.500 Flüchtlingen aus Griechenland einzusetzen.  Gleichzeitig solle Hessen zusagen, 1000 Geflüchtete aufzunehmen. Rheinland-Pfalz solle 650 Flüchtlingen helfen. In einer mit großer Mehrheit bei der Synodentagung in Offenbach verabschiedeten Resolution heißt es, dass sich in Deutschland bereits etliche Städte und Gemeinden auch in Hessen und Rheinland-Pfalz für eine Aufnahme von Flüchtlingen ausgesprochen hätten. Auch die EKHN und die Diakonie in Hessen und Rheinland-Pfalz seien im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereit, Flüchtlinge mit Hilfe, Beratung und Unterbringung zu unterstützen. 

Die Evangelischen Kirchen und die Diakonischen Werke in Hessen und Rheinland-Pfalz hielten eine zeitnahe Evakuierung der Flüchtlinge aus dem Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos für dringend geboten, lautet der Aufruf weiter. Deutschland könnte dabei „vorangehen und die Aufnahme schnell durchführen“. Gleichzeitig stellt die Resolution fest, dass die humanitäre Aufnahme zwar ein wichtiger Schritt sei, aber nicht die gesamte Flüchtlingsproblematik löse. „Eine gemeinsame europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik ist nötig. Der politische Streit darf aber nicht auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen werden. Was in Moria geschehen ist, hat uns zutiefst bestürzt. Viele Menschen fragen zu Recht, warum es zu einer solchen Katastrophe kommen musste. Das Lager Moria hat schon lange für politische Diskussionen um die humanitäre Aufnahme von Flüchtlingen in Europa gesorgt,“ heißt es im Text.

Hintergrund 

Am 8. September 2020 zerstörte ein Brand das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos fast vollständig. Über Nacht waren dabei rund 12.500 Menschen in dem völlig überfüllten Camp obdachlos geworden. Nach dem Feuer hatten die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sowie die Diakonie Hessen bereits Anfang September zu Spenden für Betroffene auf der griechischen Insel Lesbos aufgerufen. Die beiden Kirchen auch 10.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt. Sie soll unter anderem obdachlos gewordenen minderjährigen Flüchtlingen und hilfesuchenden Müttern mit Babys vor Ort zu Gute kommen. Die Spenden gehen an die Initiative „Lesvossolidarity“, die unter anderem in ihrem Camp „Pikpa“ auf der Insel Lesbos m Minderjährige und Mütter mit Babys aufnimmt.

Hilfe für Lesbos:
Spendenkonto  der  EKHN 
IBAN: DE27 5206 0410 0004 1000 00
Bank: Evangelische Bank
Betreff: Spende Lesbos

Wortlaut der Resolution 

Synode der EKHN fordert nach der Brandkatastrophe in Moria: Flüchtlingslager evakuieren und Flüchtlinge aufnehmen  Was in Moria geschehen ist, hat uns zutiefst bestürzt. Viele Menschen fragen zu Recht, warum es zu einer solchen Katastrophe kommen musste. Das Lager Moria hat schon lange für politische Diskussionen um die humanitäre Aufnahme von Flüchtlingen in Europa gesorgt. Bis zum Sommer beherbergte das Lager siebenmal so viele Flüchtlinge wie geplant. Aufgrund der Corona-Krise wurden in den letzten zwei Monaten zwar etwa 13.000 Flüchtlinge aus den fünf Hotspots (neben Moria auf Lesbos noch die Lager auf Chios, Kos, Leros und Samos) auf das griechische Festland gebracht; dennoch blieb es bei einer fünffachen Überbelegung.  Nach den ersten bestätigten Corona-Infektionen wurde das gesamte Lager unter Quarantäne gestellt, ohne jedoch verbesserte Hygienemaßnahmen zu ermöglichen.  Nun haben viele der etwa 12.500 Menschen auch ihre letzten Habseligkeiten verloren, sind schutz- und obdachlos.  In Deutschland haben sich bereits etliche Städte und Gemeinden für eine Aufnahme von Flüchtlingen ausgesprochen – auch in Hessen und Rheinland-Pfalz.  Die Evangelischen Kirchen und die Diakonischen Werke in Hessen und Rheinland-Pfalz halten eine zeitnahe Evakuierung der Flüchtlinge aus Moria für dringend geboten. Deutschland könnte dabei vorangehen und die Aufnahme schnell durchführen. Diese humanitäre Aufnahme wäre ein wichtiger Schritt, löst aber selbstverständlich nicht die gesamte Flüchtlingsproblematik. Eine gemeinsame europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik ist nötig. Der politische Streit darf aber nicht auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen werden.   Die Synode der EKHN bittet die Landesregierungen in Hessen und Rheinland-Pfalz, sich bei der Bundesregierung für die unverzügliche Aufnahme von 12.500 Flüchtlingen aus Griechenland einzusetzen und der Bundesregierung die Aufnahme von 1.000 in Hessen bzw. 650 in Rheinland-Pfalz zuzusagen. Dann verbleiben nach wie vor etwa 17.500 Flüchtlinge, die aus den anderen Hotspots vor dem Winter an andere sichere Orte gebracht werden müssten.  Die EKHN und die Diakonie in Hessen und Rheinland-Pfalz sind im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereit, die Aufnahme von Flüchtlingen mit Hilfe, Beratung und Unterbringung zu unterstützen.    

Wie Sie helfen können:

Spendenkonto der Evangelischen Kirche  
IBAN: DE27 5206 0410 0004 1000 00
Bank: Evangelische Bank
Betreff: Spende Lesbos

Info zur Hilfsorganisation: https://lesvossolidarity.org/

 

 


top